Wiener Jugendwohlfahrt im 20. Jahrhundert
Löcker Verlag. Wien, 2013
Der vorliegende Band widmet sich der engen Verknüpfung der Professionsgeschichte von der Fürsorge zur Sozialarbeit und der beinahe hundertjährigen Geschichte des Wiener Jugendamtes.
FürsorgerInnen und SozialarbeiterInnen stellen die größte Berufsgruppe des Jugendamtes dar. Als "HüterInnen des gesetzlichen Auftrags" und zugleich als "AgentInnen der Klientel" sind sie genötigt, sich an der Schnittstelle zwischen Öffentlichem und Privatem zu verorten und im Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle, dem "doppelten Mandat" der Sozialarbeit zu positionieren.
Auf der Basis berufsbiografischer Erzählungen gibt der Band Aufschlüsse über Kontinuitäten und Brüche im Feld Sozialer Arbeit über diverse politische Machtverhältnisse hinweg, in der Dynamik gesellschaftlicher Transformationsprozesse sowie im Wechsel wirtschaftlicher Konjunkturen und Krisen. Vor diesem Hintergrund sowie im Kontext institutioneller Rahmenbedingungen wird der Frage nachgegangen, inwiefern zeitgenössische Diskurse der Jugendwohlfahrt sowie Prozesse der Professionalisierung Niederschlag gefunden haben. Die Schwerpunkte der Untersuchung umfassen die Jahre der Pionierphase der Wiener Jugendwohlfahrt der 1920er-Jahre bis zur Reformierung in den 1990er- und 2000er-Jahren.
Gudrun Wolfgruber, geb. 1967, Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte und Publikationen u.a. zur Geschichte der Theorie und Praxis von Fürsorge und Sozialarbeit, insbesondere der Jugendwohlfahrt. Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kommission-Wilhelminenberg sowie am Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit am FH-Campus Wien.
251 Seiten
ISBN 978-3-85409-696-2