Heinz Steinerts realistischer Sinn für Utopie
Löcker Verlag. Wien, 2024
Heinz Steinert (1942–2011), Psychologe und Soziologe, startete seine Laufbahn berufspraktisch, wissenschaftlich und politisch in der Sozialarbeit, beim Verein für Bewährungshilfe und soziale Jugendarbeit, heute Neustart. Den psychoanalytisch Ausgebildeten beschäftigte dort die Arbeitsmethodik in der Bewährungshilfe, den Soziologen die Bedeutung des institutionellen Settings für die Interaktion zwischen Sozialarbeiter*innen und Klientel. Politisch bewegten Steinert die gesellschaftlichen Voraussetzungen und die Möglichkeiten, Alternativen zu Gefängnis und Kriminalisierung zu forcieren. Seine Mitarbeit am SPÖ-Programm der Ära Kreisky trug dazu bei, dass diesem Programm die "Utopie einer gefängnisfreien Gesellschaft" attestiert wurde. Durch den Einfluss von Elisabeth Schilder und Justizminister Christian Broda wurde 1973 das Ludwig Boltzmann-Institut für Kriminalsoziologie (später Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie) etabliert und Steinert zu dessen Leiter bestellt. Diese Funktion behielt er bis zum Jahr 2000 bei, auch nachdem er 1978 an der J.W.-Goethe-Universität in Frankfurt/Main eine Professur erhielt.
Veronika Reidinger ist Soziologin, Sozialarbeiterin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung (FH St. Pölten).
Jonathan Kufner-Eger, Studium der Sozialen Arbeit, Geschichte, Soziologie und Meditation. Bewährungshelfer und Mediator sowie Lehrender auf der FH Campus Wien.
Arno Pilgram, Psychologe und Soziologe, Mitarbeiter, und Nachfolger von Heinz Steinert am Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie.
Helga Cremer-Schäfer, Soziologin, ist pensionierte Professorin der Goethe-Universität Frankfurt am Main, hat in mehreren Forschungsprojekten mit Heinz Steinert
zusammengearbeitet.
209 Seiten
ISBN 978-3-99098-204-4